Washington State

Office of the Attorney General

Attorney General

Bob Ferguson

Verwendung von Informationen aus dem Strafregister bei der Personaleinstellung

 

Im Jahr 2018 verabschiedete der Gesetzgeber den Washington Fair Chance Act (Gesetz über faire Chancen), Revised Code of Washington (RCW, Gesetzessammlung des Bundesstaates Washington) Kapitel 49.94, um Bewerber mit einem Vorstrafenregister zu schützen, damit sie fair um Stellenangebote konkurrieren können, für die sie ansonsten qualifiziert sind. Dazu enthält das Gesetz folgende Anforderungen:Verwendung von Informationen aus dem Strafregister bei der Personaleinstellung

Stellenanzeigen
Arbeitgeber, die unter dieses Gesetz fallen, dürfen Stellenangebote nicht so formulieren, dass Personen mit Vorstrafen von der Bewerbung ausgeschlossen werden. Anzeigen, die Formulierungen wie „keine Verbrecher“ oder „kein krimineller Hintergrund“ enthalten, oder in anderer Weise ähnliche Botschaften vermitteln, sind untersagt.

Stellenbewerbungen
Arbeitgeber, die unter dieses Gesetz fallen, dürfen keine Fragen in eine Stellenbewerbung aufnehmen, in der Informationen über das Vorstrafenregister eines Bewerbers abgefragt werden.

Einstellungsverfahren
Arbeitgeber, die unter dieses Gesetz fallen, dürfen Folgendes erst dann tun, wenn der Arbeitgeber zuvor festgestellt hat, dass der Bewerber ansonsten für die Stelle qualifiziert ist:

  1. sich mündlich oder schriftlich nach dem Vorstrafenregister eines Bewerbers erkundigen;
  2. Informationen anhand einer Sicherheitsüberprüfung zu den Vorstrafen erlangen;
  3. anderweitig Informationen über das Vorstrafenregister eines Bewerbers einholen;  
  4. Richtlinien oder Praktiken implementieren, die Bewerber mit Vorstrafen automatisch oder kategorisch ausschließen, einschließlich der Ablehnung von Bewerbern wegen Nichtoffenlegung eines Vorstrafenregisters.

Arbeitgeber, die unter dieses Gesetz fallen
Zu den Arbeitgebern, die unter dieses Gesetz fallen, gehören öffentliche Einrichtungen, Privatpersonen, Unternehmen und Körperschaften, Auftragnehmer, Zeitarbeitsfirmen, Schulungs- und Ausbildungsprogramme sowie Arbeitsplatzvermittlungs-, Empfehlungs- und Beschäftigungsagenturen. Das Gesetz gilt für alle Arbeitgeber, unabhängig davon, wie viele Arbeitnehmer sie beschäftigen.

Dieses Gesetz gilt nicht für Arbeitgeber, die Personen einstellen, die unbeaufsichtigten Zugang zu Kindern, schutzbedürftigen Erwachsenen oder anderen Schutzbedürftigen haben oder haben könnten, Strafverfolgungs- oder Strafjustizbehörden von Washington, Finanzinstitute, nationale oder registrierte Sicherheitsfirmen oder andere Arbeitgeber, die gesetzlich berechtigt oder verpflichtet sind, Informationen über das Vorstrafenregister eines Bewerbers zu Einstellungszwecken zu erfragen und zu berücksichtigen, oder Arbeitgeber, die nicht angestellte Freiwillige suchen.

Beschwerdeverfahren
Die Civil Rights Division (Abteilung für Bürgerrechte) nimmt Beschwerden darüber entgegen, dass ein Arbeitgeber, der unter das Gesetz fällt, Informationen zum Vorstrafenregister verwendet hat, um einen Bewerber von einer Stellenausschreibung auszuschließen, bevor festgestellt wurde, ob der Bewerber ansonsten für die Stelle qualifiziert ist. Sie können sich mit uns unter fairchancejobs@atg.wa.gov in Verbindung setzen oder, indem Sie eine Nachricht unter unserer gebührenfreien Telefonnummer (833) 660-4877 hinterlassen. Sie können auch eine Beschwerde einreichen, indem Sie unser Onlineformular verwenden. Ein Mitarbeiter wird sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen.  Jeder kann eine Beschwerde über eine rechtswidrige Stellenanzeige oder Einstellungspraxis einreichen, nicht nur Bewerber, die von solchen Maßnahmen betroffen sind.